Bild ©Eva Berten
Die Jahrhunderthalle Bochum beherbergte am vergangenen Wochenende die Crème de la Crème der Urban Dance Szene aus der ganzen Welt und feierte ein furioses Finale mit insgesamt 250 Tänzern aus 30 Nationen.
Gestern ging das Weltfinale der SNIPES FUNKIN ́ STYLEZ in der Jahrhunderthalle Bochum zu Ende. Drei Tage lang gaben sich die besten Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne die Ehre: In aufgeheizten Wettbewerben, sogenannten „Battles“, präsentierten sie zu unterschiedlichen Beats der Szene-‐DJs ihren ganz eigenen Tanzstyle und wurden von hunderten Fans im Publikum lautstark angefeuert. Voller Energie und mit viel Schweiß improvisierten die Streetartisten aus den USA, aus der Ukraine, aus Japan, Deutschland, Russland, Südkorea oder auch Frankreich coole und progressive „Moves“ in den Dance-‐ Kategorien HipHop, Popping, Locking, Tricking, Voguing und „Me against the music“. Doch am Wochenende wurde nicht nur mitgefiebert: Die internationalen Spitzenchoreographen und Jurymitglieder brachten in 18 verschiedenen Workshops interessierte Tänzer ordentlich zum Schwitzen.
Die verschiedenen Disziplinen sind auf der Bühne klar zu erkennen: Beim Popping bewegen sich die Tänzer wie Roboter, während Locking übertriebene, fast schon comicartige Züge zeigt. Tricking kommt aus dem Kampfsport und der gute, ursprüngliche HipHop dürfte jedem geläufig sein… „So unterschiedlich die Tanzstile auch sind – eines haben die Streetartisten alle gemeinsam: Sie tanzen sich die Seele aus dem Leib, um dann von den weltbesten Juroren bewertet zu werden“, so ein sichtlich glücklicher Takao Baba, Gründervater der FUNKIN’ STYLEZ und Hauptverantwortlicher des Events. „Diese unglaubliche Energie der letzten drei Tage nehmen jetzt alle mit nach Hause und können es kaum erwarten, sich beim nächsten Battle wieder gegenüberzustehen.“
Die Juroren oder auch Judges, darunter Buddha Stretch aus den USA, der auch schon für Michael Jackson choreographierte, hatten es mit den vielen Überfliegern und der Entscheidung nicht leicht: Am Ende siegten am Samstag in den „1vs1-‐Battles“ Majid aus Deutschland (HipHop), Yuki aus Japan (Locking), Yanou Ninja aus Frankreich (Voguing), Candyman aus Frankreich (House), Satoci aus Japan (Popping), Maximus aus der Ukraine (Me against the music) und Yosh Is Stoic aus Japan (Tricking). Gestern Abend ging der letzte Wettkampf, das sogenannte „World Team Battle“, über die Bühne: In diesen „5vs5-‐Battles“ konnte das deutsche Team, bestehend aus fünf grandiosen Tänzern – Majid Kessab (Krefeld), Robozee (Kassel), RayBoom (Düsseldorf), Sugar Rae (Aachen) und Adnan (Düsseldorf) – seinen Titel verteidigen. Im Finale gegen Frankreich überwältigte es mit seiner Performance das Publikum und die Judges gleichermaßen. Bei der anschließenden Party feierten dann alle Nationen gemeinsam – ob Besucher oder Tänzer, Gewinner oder Verlierer. Der schönste Schlusspunkt für eine Veranstaltung, die an diesem Wochenende vor allem durch Teamspirit überzeugt hat, denn „der Zusammenhalt der gemeinsamen Kulturszene ist noch wichtiger als das Ringen um Ruhm und Ehre“, so Baba.
3.000 Zuschauer begleiteten und feierten an den drei Tagen das impulsive Bühnenspektakel. Im Zweijahres-‐ Rhythmus soll die internationale Veranstaltung nun in der Jahrhunderthalle Bochum und ihrer monumentalen Kulisse stattfinden. Das bestätigte heute die Bochumer Veranstaltungs-‐GmbH.
Andreas Kuchajda, Geschäftsführer der Bochumer Veranstaltungs-‐GmbH als Betreibergesellschaft der Jahrhunderthalle Bochum freut sich jetzt schon auf die Fortsetzung in 2018: „Das waren unglaublich intensive, innovative und schöne Tage, in denen wir Gastgeber und Veranstalter von SNIPES FUNKIN ́ STYLEZ sein durften. Die Jahrhunderthalle Bochum erwies sich dabei wieder einmal als ein Ort, an dem eine Symbiose zwischen der Kunst, Kultur, Lebensstilen und den Rahmenbedingungen wie von selbst entsteht. Besonders freuen uns die Rückmeldungen, dass sich unsere Gäste wie zu Hause gefühlt haben, entspricht dies doch unserem Credo: Ein Ort zu sein, der immer weiter mit künstlerischer Energie aufgeladen wird, jeden herzlich dazu einlädt und willkommen heißt. Besonders freut es uns auch, dass mit den Ruhr Games ähnliche Ansätze für die gesamte Metropole Ruhr verfolgt werden. Gilt es doch neuen, innovativen und sich ständig verändernden Kultur-‐ und Sportformen Raum zu geben. Dies entspricht auch dem Selbstverständnis unserer Region, im Herzen Europas Raum für Neues zu geben.“