Schleuserring mit 200 Einsatzkräfte durchsuchten über 40 Objekte. Sieben Beschuldigte festgenommen
Sankt Augustin, Wuppertal – Bundespolizei und Staatsanwaltschaft haben heute (05.07.2016) im Rahmen eines Großeinsatzes eine international operierende Tätergruppe von Schleusern zerschlagen. Dabei wurden der Hauptverdächtige, ein 48-jähriger Deutscher, verhaftet, sechs weitere Beschuldigte vorläufig festgenommen und über 10.000,- Euro Bargeld beschlagnahmt. Zudem stießen die Ermittler bei den Durchsuchungen von über 40 Objekten mit Schwerpunkt Raum Wuppertal auf eine Vielzahl von Mobiltelefonen, SIM-Karten, mehrere Laptops und Festplatten sowie für das Strafverfahren bedeutsame Unterlagen wie Pässe, Führerscheine u.ä..
Den mutmaßlichen Mitgliedern der Tätergruppe wird zur Last gelegt, im großen Stil Menschen verschiedener Nationalitäten über Ungarn und Österreich nach Deutschland eingeschleust zu haben. Den Mitgliedern der Tätergruppe werden über 50 Schleusungen mit rund 250Geschleusten vorgeworfen. Diese sollen vorwiegend mit Wohnmobilen, Kleinbussen oder Pkw vorgenommen worden sein. Bei den geschleusten Personen handelt es sich überwiegend um Syrer, die bis zu 1.500,- Euro für die Straftat gezahlt haben sollen. Die Ermittler von Bundespolizei und die Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die Beschuldigten die Schleusungen über die sogenannte Balkanroute gewerbsmäßig organisiert haben. Den Beschuldigten drohen mehrjährige Freiheitsstrafen.
Darüber hinaus nahm die Bundespolizei heute sechs weitere Personen vorläufig fest, die dem Haftrichter vorgeführt werden. Dabei handelt es sich um vier Männer (22, 22, 46, 54) sowie zwei Frauen (44, 45). Bei den übrigen Beschuldigten handelt es sich vorwiegend um Personen aus dem Raum Wuppertal, Solingen, Ratingen und zwei Städten im Saarland (Völklingen, Lebach). An diesen Orten wurden heute zeitgleich die Durchsuchungsbeschlüsse der Staatsanwaltschaft Wuppertal vollstreckt. Zahlreiche mutmaßliche Mitglieder der Tätergruppe gelten als gewalttätig. Den heutigen Vollstreckungsmaßnahmen gingen intensive Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen von Bundespolizei und Staatsanwaltschaft in Europa voraus. Insgesamt waren heute 200 Einsatzkräfte der Bundespolizei im Einsatz.